Die Gewinner*innen der Schulkinowochen NRW 2023 stehen fest

Die Gewinner*innen des Filmkritikwettbewerbs der Schulkinowochen 2023 stehen fest! Lisann (12) und Grace (12) aus Zülpich überzeugten die Jury mit ihren professionellen und doch sehr persönlichen Kritiken zu „Mein Vater, die Wurst“, Stina (10) aus Hamm wusste genau, worauf es bei ihrer Kritik zu „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ ankommt und Sam (21) aus Köln wagte bereits in seinem Teaser eine These, die Neugierde weckte und hielt das Interesse der Leser*innen mit einer beeindruckenden Transferleistung, die zentrale Missstände aufdeckt und die bildungspolitische Relevanz des Films betont.

Die Kritiken der Gewinner*innen lest ihr hier.

Lisann & Grace können sich über jeweils eine Einladung zum Workshop-Wochenende „SPINXX… and Action!“ Anfang September in Köln freuen. Die ganze Klasse ist zusätzlich zu einen Besuch der SchulKinoWochen 2024 eingeladen. Sam gewinnt zwei Freikarten für die Filmpalette in Köln und Stina einen Klassensatz Filmtagebücher.

Lest hier die Jurybegründung:

„Rabiye Kurnaz vs. George W. Bush“ von Sam R. (21) aus Köln

Die Jury meint: Bereits im Teaser wagt Sam eine These, die Neugierde weckt. In seiner nachfolgenden ausführlichen Rezension geht er fast schon analytisch auf unterschiedliche filmsprachliche Mittel sowie deren Wirkung ein und arbeitet zentrale Themen heraus ebenso wie Fragen, die der Film aufwirft und die auch ihn als Zuschauer beschäftigen, die er mit nach Hause nimmt. Die zahlreichen Stärken des Films, die Sam hervorhebt, kann er uneingeschränkt begründen, ebenso kann er Schwächen benennen, sodass man als Leserin oder Leser die Authentizität seiner Kritik nicht in Frage stellt. Insbesondere hat uns aber seine ausgezeichnete Transferleistung überzeugt, die zentrale Missstände aufdeckt und die bildungspolitische Relevanz des Films betont. Eine beeindruckende Leistung.

„Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ von Stina R. (10) aus Hamm

Die Jury meint: Stina zeigt, worauf es bei einer Filmkritik ankommt. Die inhaltlichen Angaben hält sie knapp, stattdessen geht sie auf Kameraführung, Schnitt, Schauplätze sowie die schauspielerische Leistung ein. Ebenso schildert und begründet sie aber ihren persönlichen Eindruck. So findet beispielsweise ihre Lieblingsszene Eingang in die Kritik und die Leserinnen und Leser erfahren, warum genau dieser Moment sie berührt hat. Im abschließenden Fazit ordnet sie die Handlung historisch ein und betont die Relevanz des Films. Eine reife Leistung, insbesondere in Anbetracht ihres jungen Alters.

„Mein Vater, die Wurst“ von Grace B. (12) aus Zülpich

Die Jury meint: Eine Filmkritik ist, auch wenn man möglichst objektive Maßstäbe und Kriterien zu Rate ziehen und eine größtmögliche Allgemeingültigkeit herstellen möchte, eine unbedingt subjektive Sicht der Dinge – und sie erzählt im besten Fall ebenso viel über den Rezensenten/die Rezensentin wie über den Film selbst. Diese Durchlässigkeit ist bei Grace‘ Text besonders zu spüren. Ihre Kritik ist nicht nur sprachlich überzeugend und in der Balance von Inhaltsangabe zu persönlichen Eindrücken sehr ausgewogen, sondern sie besticht vor allem durch ihre empathische wie reflektierte Art. Grace schafft es, ihren emotionalen Zugang zu dem Film entsprechend zu formulieren und nachvollziehbar zu machen. Und zudem das Wichtigste bei einer positiven Kritik: Sie macht Lust darauf, den besprochenen Film sehen zu wollen.

„Mein Vater, die Wurst“ von Lisann B. (12) aus Zülpich

Die Jury meint: Ihre Kritik formuliert Lisann stichhaltig und mit einer angemessenen persönlichen Note. Schwung- und humorvoll steigt sie mit dem ersten Satz des Teasers in ihren gut strukturierten Text ein: „Es geht um die Wurst!“. Die Neugierde bei Leserinnen und Lesern ist geweckt. In wenigen Sätzen fasst sie die Handlung des Films zusammen, ohne dabei zu viel zu verraten. Lisann geht auf filmische Gestaltungsmittel ein, beobachtet verschiedene Kameraeinstellungen beschreibt deren Wirkung. Ihre persönlich begründete Empfehlung überzeugt durch klare Argumente sowie konkrete Szenenbeispiele und das abschließende Fazit macht Lust darauf, den Film selbst anzuschauen.

Kinder sind in einem Kinosaal von hinten zu sehen, einige melden sich.