Kritik Festival
A History of the World According to Getty Images

Eine Filmkritik von Anabel_Manya_Chantal_Isabel, 18 Jahre

Dokumentarfilm, Norwegen, UK 2022, 18 min.

5 von 5 Sternen

Ein Film, der kritisch beleuchtet, wie viel Einfluss private Unternehmen wie Getty Images über grundsätzlich nicht urheberrechtlich geschützte historische Videoaufnahmen besitzen.

Der Film ist aus verschiedenen Videoclips aufgebaut, für die sich der Regisseur Richard Misek die vollen Rechte zur Verwendung in seinem Film von Getty Images erkauft hat. Die zusammengeschnittenen Videos von wichtigen historischen Ereignissen begleitet Misek mit seinem Verständnis darüber, inwiefern Unternehmen wie Getty Images diese verkaufen und davon profitieren. Im Film selbst verwendet Misek verschiedene stilistische Mittel, um seinen Unmut gegenüber der Macht des privaten Bildarchivs Getty Images Ausdruck zu verleihen.

Besonders spannend war der Bildfluss, da hauptsächlich relativ emotionsgeladene Bild-/Videoausschnitte genutzt wurden, wie zum Beispiel Ausschnitte von Polizeigewalt oder kolonial-geprägte Zusammenkünfte, in welchen kulturelle Tänze zur Unterhaltung genutzt werden.
Ein weiterer Aspekt, der dem Kurzfilm seine besondere Atmosphäre verleiht, ist die genutzte Musik wie das Lied "The Love Life of the Octopus" von Yo la Tengo.
Die Atmosphäre des Films wird auch durch Stimme und Wortwahl des Regisseurs beeinflusst und die vermittelten Informationen bleiben im Gedächtnis.
Unterstützt wird diese Wirkung durch das gewählte Layout der Informationsfolien. Misek
beschränkt sich auf das notwendigste und behält damit ein klares Konzept und die
Aufmerksamkeit des Zuschauers.

Fazit

Wir sind der Meinung, dass die Dokumentation ein Problem anspricht, das vielen Menschen trotz
der heutig herrschenden Medienkompetenz nicht bewusst ist.
Zudem arbeitet der Regisseur das Schwerpunktthema gut auf und liefert interessante Fakten.
Ein weiterer nennenswerte Aspekt ist, dass wir als Gruppe das Glück hatten, Richard Misek
persönlich zu treffen und ihm nähere Fragen zum Film zu stellen. Dabei wurde seine Postion zum Privatkonzern deutlich. Er punktete zudem mit seiner sympathischen Art, die auf mehr spannende Filme hoffen lässt.

Diese Filmkritik wurde von Anabel (19), Chantal (18), Isabel (17) und Manya (19) im Rahmen eines Workshops während des Festivals doxs! Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche verfasst.

FILMDATEN

Regie: Richard Misek

Drehbuch: Richard Misek

Kamera: Richard Misek

Schnitt: Richard Misek

Darsteller:innen:

Altersempfehlung (FSK): Ab 16 Jahren

Meine Altersempfehlung: Ab 16 Jahren