Kritik Festival
„And the King Said What a Fantastic Machine“

Eine Filmkritik von Judith A., 15 Jahre

Dokumentarfilm, Dänemark, Schweden 2023, 88 min.

5 von 5 Sternen

„What a Fantastic Machine" said the King

„And the King Said What a Fantastic Machine“ ist ein Ausflug in die historische Landschaft der Medienkultur. Die teils amüsante, teils nachdenklich stimmende Dokumentation verfolgt die Entwicklung der Bildkultur: Von der Geburtsstunde der Camera Obscura bis zur Vorführung des ersten bewegten Bildes, von der Erfindung der Webcam bis zum ersten viralen Video sind nahezu alle historischen Meilensteine vertreten. Sie verbindet unter anderem Archivmaterial von großen Diktatoren, die vor jubelnden Massen aufmarschieren, mit Clips von risikofreudigen Menschen, die an der Spitze eines Wolkenkratzers hängen. Aber auch erschütternde Pressefotos, die Gewalt visualisieren, finden ihren Platz.

Am Ende bleibt die Frage, wie diese Bilderflut unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit und unsere Wahrnehmung selbst lenkt, formt und beeinflusst.

Zunächst einmal möchte ich positiv anmerken, dass Axel Danielson und Maximilien Van Aertryck sich der Herausforderung angenommen haben, die Geschichte der Kamera in einen Film mit zumutbarer Länge zu verpacken. Für mehr als 180 Jahre Menschheitsgeschichte fand ich 88 Minuten vollkommen in Ordnung, weil sie sinnvoll genutzt und mit viel Inhalt gefüllt sind. Auch wenn sie sicherlich einiges auslassen mussten, waren die wichtigsten Meilensteine doch vorhanden und bieten ein Grundwissen, auf dessen Basis sich Interessierte weiterbilden können.
Besonders gut hat mir des Weiteren gefallen, dass sich die Dokumentation als Gesamte tendenziell mehr auf die Gegenwart als auf die Vergangenheit fokussiert, da somit der teilweise auch problematische Ist-Zustand präsent ist, an dem ja im Gegensatz zur Vergangenheit noch etwas geändert werden kann.
Meine Lieblingsszene ist die, in der von einem Video herauausgezoomt wird und plötzlich mehrere Videos auf der ganzen Leinwand zu sehen sind.
Währenddessen wurde erklärt wie viele Minuten des eigenen Tages alle Personen, die soziale Medien verwenden, pro Tag hochladen und es wurden noch einige andere Daten genannt.
Das "Herauszoomen" verstärkte die Dimension dieser Daten visuell.

Fazit

Ein sehenswerter Film für alle, die sich mit den geschichtlichen Hintergründen der täglichen Bilderflut beschäftigen mögen!

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FILMDATEN

Regie: Axel Danielson, Maximilien Van Aertryck

Drehbuch: Axel Danielson, Maximilien Van Aertryck

Kamera: Axel Danielson, Maximilien Van Aertryck

Schnitt: Mikel Cee Karlsen, Axel Danielson, Maximilien Van Aertryck

Darsteller:innen: /

Altersempfehlung (FSK): Ab 12 Jahren

Meine Altersempfehlung: Ab 14 Jahren