Kritik Kino
Der Glöckner von Notre Dame

Eine Filmkritik von MichelleZ., 16 Jahre

Veröffentlicht am: 12. November 2024

Animationsfilm, USA 1996, 91 min.

5 von 5 Sternen

Liebe ist eine schönes Gefühl, doch was ist, wenn sie dich verrückt macht?

In Paris da steht die Kathedrale Notre Dame, doch Paris weiß nicht, dass in ihr ein Mann wohnt. Ein Mann namens Quasimodo.
Der junge Quasimodo, eingesperrt und versteckt vor der Pariser Öffentlichkeit von dem Priester Frollo, fühlt sich allmählich immer einsamer zwischen den Wänden des Notre Dames. Er ist entstellt, und auch wenn Frollo ihn das deutlich spüren lässt, sieht er diesen als einen Vater, den er nie hatte. Eines Tages, als der Glöckner hinunter zu dem Hauptplatz schaut, entdeckt er die schöne Esmeralda und ist hin und weg von ihr. Doch nicht nur ihn überrennt die Schönheit Esmeraldas, sondern auch den Rest von Paris. Einschließlich Claude Frollo…
Dass Disney mit seinen vielen Klassikern Generationen geprägt hat und eigentlich so gut wie kein neuer Disneyfilm einfach an einem vorbeizieht, ist wohl jedem klar. Besonders damals schien Disney sich aufrichtig für seine Geschichten zu interessieren, was man heutzutage nur selten von dem Riesenkonzern behaupten könnte. Dornröschen, Schneewittchen, Küss den Frosch oder König der Löwen sind alles Filmtitel, die man schon mal so gehört hat. Doch was ist mit dem Glöckner von Notre Dame? Meiner Meinung nach ein Film, der mit seinem Riesenpotential völlig unterbewertet ist. Selbstverständlich holt sich Disney seine Geschichten meistens aus schon bestehenden alten Märchen oder Geschichten, wie auch bei diesem Film. Doch Disney hatte ein gutes Händchen dafür, diese Geschichten großartig auf der Leinwand darstellen zu können. Der Glöckner von Notre Dame definiert seine Charaktere, was man besonders bei dem Antagonisten Claude Frollo merkt. Während dieser im Buch (Ja, ich habe aus lauter Begeisterung für den Film das Buch gelesen) eher hilflos verliebt und verzweifelt wirkt, wird er im Film als bösester Priester überhaupt dargestellt. Claude Frollo ist für mich klar ein reiner Bösewicht mit den bösesten Absichten. Generell bin ich der Meinung, dass Disney sich hier deutlich getraut hat, eine düstere Geschichte zu verfilmen und diese an Kinder zu verkaufen. Schließlich behandelt der Film, genauer nachgedacht, echt schräge und ernste Probleme. Rassismus, Manipulation, religiöse Obsession und Lust. Das alles in einem Disney Film? Das mag man wohl kaum glauben, doch das alles ist in genau diesen Kinderfilm zu finden. Selbstverständlich werden die Konflikte des Buches im Film viel freundlicher verpackt. Diese Abwechslung von den sonstigen kindlich-kitschig-süßen Disneyproduktionen hat mich, um ehrlich zu sein, begeistert. Ich hatte noch Tage darüber nachgedacht, ob ich da wirklich einen Disney Film gesehen hatte oder nicht. Besonders von einem Film, von dem ich bisher nur wenig gehört habe, hätte ich das nicht erwartet. Doch ich war positiv überrascht. In jedem Fall. Neben der Darstellung der Konflikte mochte ich auch die Lieder des Filmes, da es sich bei dem Film um ein Musical handelt. Diese werden mit Herz gesungen und haben definitiv Gänsehautmomente. Besonders Claude Frollos Lied war einfach Gänsehaut pur.

Ich finde diesen Film unglaublich unterbewertet. Einfach ein schöner Film mit guten Liedern und einer hervorragenden Konflikterzählung!

Fazit

Auf jeden Fall sehenswert!

Gesehen auf: Disney+ 

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FILMDATEN

Regie: Gary Trousdale, Kirk Wise

Drehbuch: Irene Mecchi, Tab Murphy

Kamera: —–

Schnitt: Ellen Keneshea

Darsteller:innen: Tom Hulce, Demi Moore, Tony Jay, Kevin Kline

Altersempfehlung (FSK): Ab 6 Jahren

Meine Altersempfehlung: Ab 10 Jahren