Kritik Literatur
Geld spielt keine Rolle

Eine Filmkritik von Judith A., 15 Jahre

Dokumentarfilm, Deutschland 2023, 172 Seiten min.

5 von 5 Sternen

Über Geld spricht man nicht- oder?

„Geld spielt keine Rolle“ – ein Satz, den nur Menschen sagen können, die genug davon haben.

In ihrer Publikation, welche ich als Sachbuch mit persönlichen Memoiren bezeichnen würde, beschäftigt sich Frau Mayr mit der gesellschaftlichen Rolle des Geldes.

Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie sich Menschen durch Geld verändern.

Jedes Kapitel widmet sich einer anderen nicht lebensnotwendigen Ausgabe.

„225 Euro für eine Katzentherapeutin“, „74, 98 Euro für einen Baby- Badeanzug“ und „2, 79 Euro für Hefeflocken“ sind nur einige Beispiele.

Sie selbst entstammt armen Verhältnissen, Geld zu haben ist für sie nicht selbstverständlich.

So analysiert sie ihr Gefühl der Zerrissenheit und entlarvt die Lüge der Meritokratie.

Ein dazu passendes Zitat der Autorin aus einem Interview mit der Zeitung taz : „Ich hatte oft genug die Möglichkeit, gesundheitlich, intellektuell, mich so zu verhalten, dass es für mich am Ende ökonomisch profitabel war. Gleichzeitig würde ich mir gerne einreden, dass ich viel geleistet habe. Dann hätte die Welt einen Anflug von Gerechtigkeit.“

 

 

 

Frau Mayr hat mit „Die Elenden” und „Geld spielt keine Rolle” zwei Bücher geschrieben, die inhaltlich unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch geht es im Kern um das gleiche Thema: Geld. Oder besser: seine Abwesenheit und sein Vorhandensein. Während „Die Elenden” als Anklage „der Gesellschaft” oder, differenzierter ausgedrückt, der gesellschaftlichen Verhältnisse verstanden werden kann, ist „Geld spielt keine Rolle”, so möchte man es einordnen, am ehesten eine Anklage gegen sich selbst.

Fazit

Sehr lesenswert! Vor allem Frau Mayrs pointierter, leicht selbstironischer Schreibstil mit intellektuellem Hintergrund hat mir als Leserin einen nahezu fließenden Einstieg geebnet und angenehme Lesestunden beschert.

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FILMDATEN

Regie: /

Drehbuch: Autorin: Anna Mayr

Kamera: /

Schnitt: /

Darsteller:innen: /

Altersempfehlung (FSK): Ohne Altersbeschränkung

Meine Altersempfehlung: Ab 16 Jahren