Kritik Kino
Goodbye Lenin!

Eine Filmkritik von MichelleZ., 16 Jahre

Veröffentlicht am: 26. November 2024

Spielfilm, Deutschland 2003, 121 min.

4 von 5 Sternen

Als die Mauer fällt, muss Alex aufpassen, dass die Welt, die er seiner Mutter aufbaute, nicht selber zerfällt.

Der junge Alex lebt gemeinsam mit seiner Mutter und seiner Schwester in einer der vielen kleinen Wohnungen der DDR. Gezahlt wird mit Mark, der Kleiderstil eher schlicht und einfach und der Trabi gilt ist dein bester Freund. Genau von diesem Lebensstil ist Alex Mutter strengstens überzeugt und vermeidet alles, was auch nur ansatzweise mit dem Westen zu tun hat. Genau dann, als sie unerwartet ins Koma fällt, verändert sich die Welt: Die Mauer fällt, und Deutschland ist wieder vereint. Alex ist verzweifelt. Wie soll er das nur seiner Mutter erklären? Der Arzt rät Alex eindringlich, seine Mutter nicht aufzuregen, weil sie dies schließlich in ihrem Zustand nicht verkraften würde. Als genau diese jedoch wieder erwacht, muss Alex dafür sorgen, dass sie nichts von dem Fall der DDR mitbekommt und alles so scheint, wie früher: Wie früher in der DDR.

‚Goodbye Lenin!‘ –  Ein Film von Wolfgang Becker, welcher nicht nur innerhalb Deutschlands für Aufmerksamkeit sorgte, sondern direkt auch international. Er wurde für den ‚Golden Globe‘ als ‚Bester fremdsprachiger Film‘ nominiert und nahm auch sonst die einen oder anderen Preise mit nachhause nach Deutschland. Zurecht? Ich bin mittlerweile 17, habe viele tausende Stunden meines Lebens damit verbracht, Filme zu gucken, zugegeben, meistens englischsprachige. Mit dem deutschen Kino kenne ich mich nicht sonderlich aus. Doch was ich sagen kann, ist, dass ‚Good Bye Lenin!‘ definitiv einer der besten deutschen Filme ist, die ich je gesehen habe, und ganz sicher bin ich nicht alleine damit. Die Amis beherrschen die Kinos, und die deutsche Film Industrie geht den Bach unter. In den 2000ern und 1990ern schien das deutsche Kino nur so aufzublühen. Bei Klassikern wie ‚Manta Manta‘ schweben die Leute in totaler Nostalgie. Auch ‚Good Bye Lenin!‘ ist in diesem Falle kein unbeschriebenes Blatt, denn auf dieses Werk können wir ganz schön stolz sein. Nicht nur die Geschichte ist schön, sondern auch die Art und Weise, wie sie erzählt wird. Ich bin mir nicht sicher, wie ich dieses Gefühl beschreiben soll, doch es gibt einfach Filme, an die erinnert man sich gern. Sie geben einem irgendwie ein nettes Gefühl, und ab und an erwischt man sich mit einem herzlichen Lächeln auf den Bildschirm guckend. Ich wüsste nicht, wie ich den Film besser beschreiben könnte als mit den Adjektiven ‚Süß‘ und ‚Herzlich‘. Umso mehr bleibt einem das Ende in Erinnerung, was einen ernsthaft traurig macht und zum Denken anregt. Es sind die vielen kleinen Momente, die einen zum Schmunzeln bringen, und besonders liebe ich, dass er voll mit genau diesen Momenten ist. Der Cast konnte nicht besser gewählt werden. Schon in ‚Inglourious Basterds‘ fand ich Daniel Brühl überzeugend und konnte ihm viel abgewinnen, doch durch ‚Good Bye Lenin!‘ bin ich ein noch größerer Fan geworden.

 

Insgesamt war ich großer Fan von dem Film. Er hinterlässt einem ein wirklich nettes und angenehmes Gefühl und rührt einen sehr mit seiner gut durchdachten Story, welcher ich wirklich viel abgewinnen konnte.

Fazit

Absolut sehenswert!

FILMDATEN

Regie: Wolfgang Becker

Drehbuch: Bernd Lichtenberg, Wolfgang Becker

Kamera: Martin Kukula

Schnitt: Peter R. Adam

Darsteller:innen: Daniel Brühl, Katrin Sass, Maria Simon, Tschulpan Chamatowa

Altersempfehlung (FSK): Ab 6 Jahren

Meine Altersempfehlung: Ab 8 Jahren