Kritik Kino
Made in Britain

Eine Filmkritik von MichelleZ., 16 Jahre

Veröffentlicht am: 29. April 2025

Spielfilm, Britannien 1982, 76 min.

3 von 5 Sternen

Besonders dieser Film zeigt, wie hasszerfressen Menschen sein können...

Ohne Scham und großen Stolz, da läuft er, der Junge mit dem Zeichen auf der Stirn.

Der junge Skinhead Trevor ist schon immer wegen seines meist unangebrachten Verhaltens aufgefallen. Er begegnet den Menschen mit Hass, macht keine Anstalten, Verbrechen zu begehen, und die Schule schwänzt er. Sein Sozialhelfer sieht das Wohnheim der Sozialbehörde als einzige Hoffnung für den Jungen, um dem Jugendgefängnis zu entgehen. Doch auch im Wohnheim scheint Trevor unbelehrbar zu sein.

Ich will euch ehrlich sein: Wenn ihr noch nie etwas von Made In Britain gehört habt, dann verurteile ich euch deswegen überhaupt nicht. Der Film ist nicht unbedingt bekannt, und noch nicht einmal die deutsche FSK scheint ihn zu kennen, weshalb er hier in Deutschland automatisch ab 18 gezeigt werden darf. Wie um alles in der Welt bin ich dann auf diesen Film gestoßen? Tatsächlich habe ich zufällig auf ein Musikvideo mit ungefähr 1.000 bis 5.000 Aufrufen auf YouTube geklickt und sah schließlich eine Szene des Films. In dieser streift Trevor durch die dunklen Gassen, so frei und unbeschwert wie niemand sonst. Besonders das kontroverse Zeichen auf seiner Stirn ließ mich eine Augenbraue hochziehen. Diese Szene ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe mir das Video ungefähr hundert Mal angeschaut und muss im Nachhinein sagen, dass mich diese Szene sofort gecatcht hat. So düster, kontrovers und irgendwie emotional, doch besonders genial inszeniert. Ich hatte gehofft, dass es mehr solcher Szenen geben würde, wenn ich den Film schauen würde, doch leider wird man da enttäuscht. Das war wohl die einzige Szene, die dieser besonderen Ästhetik Ausdruck verleiht. Der Rest des Films ist schlicht und sehr monoton gehalten. Man muss an dieser Stelle aber auch erwähnen, dass dieser Film lediglich ein Budget von 1.000 Euro hatte und die Möglichkeiten dementsprechend in Grenzen gehalten wurden. Trotzdem muss ich jedoch die Unterhaltsamkeit des Films loben. Trevor wirkt wie eine tickende Bombe, die nur mit einem kleinen Hauch die ganze Welt in die Luft sprengen könnte. Das merkt man während des Films sehr gut. Die Spannung, die „Oh-Oh-Momente“ und das Kopfschütteln in Momenten, in denen man sich fragt: „Hat er das nicht getan?“ oder „Das hat er doch nicht ernsthaft gesagt?“. Das wurde besonders durch Tim Roths Schauspiel ermöglicht und authentisch rübergebracht. Roth war als Trevor wirklich überzeugend und hat die Rolle lobenswert gut gespielt. Er schien einfach perfekt. Die Gesichtszüge und diese bedrohliche Ausstrahlung waren verdammt gut gespielt. Leider kann der Film einem handlungstechnisch nicht viel bieten. Das Ende ist leider eher enttäuschend als befriedigend, und das, obwohl der Film meiner Meinung nach viel Potenzial hat. Sicherlich wäre der Film anders ausgegangen, hätten sie das Budget gehabt.

Der Film wirkt monoton, hat jedoch seine guten Momente...

Fazit

Der Film hat seinen guten und schlechten Momente, ist aber trotzdem unterhaltsam und zugleich schockierend.

Gesehen auf: YouTube 

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FILMDATEN

Regie: Alan Clarke

Drehbuch: David Leland

Kamera: Chris Menges

Schnitt: Stephen Singleton

Darsteller:innen: Tim Roth, Bill Stewart, Geoffrey Hutchings

Altersempfehlung (FSK): Ab 18 Jahren

Meine Altersempfehlung: Ab 14 Jahren