Kritik Kino
No Country For Old Men

Eine Filmkritik von MichelleZ., 16 Jahre

Spielfilm, Amerika 2007, 122 min.

4 von 5 Sternen

Kopf oder Zahl, gewinnen oder verlieren, Leben oder Tod…

2 Millionen Doller, eine Münze und ein Sheriffstern. Letzten Endes suchen alle nacheinander.

Llewelyn Moss, ein Hobbyjäger und Kriegsveteran in Texas 1980, findet auf einer seiner Jagden einen Tatort vor: ein eskalierter Drogenhandel hinterlässt einen Koffer mit 2 Millionen Doller. Diesen nimmt er mit, doch schnell wird ihm klar: ganz einfach mit ihm davon kommen wird er nicht: Chigurh, ein gnadenloser Mörder, der das Schicksal seiner Opfer anhand einer Münze bestimmt, hat es ebenfalls auf den Koffer abgesehen. Nach ihrer ersten gemeinsamen Begegnung ist für Moss klar, dass dieser Mann ihm wahrscheinlich mehr als nur den Koffer nehmen will. Gleichzeitig verspricht der alte Sheriff Ed Tom Bell Mrs. Moss die Sicherheit ihres Mannes.

‚No Country For Old Men‘. Ein Klassiker, den man mindestens einmal in seinem Leben gesehen haben muss. Ein Klassiker, der verdient 4 Oscars abgeschleppt hat, und ein Klassiker, der mit nur 25 Millionen Doller ganze 171 Millionen Doller einspielen konnte. Dieser Film hatte mich nicht losgelassen, keiner seiner 122 Minuten ging mir aus dem Kopf. Es gibt Filme, die ich nach dem Gucken sofort vergesse, sie mir einfach aus Kopf pusten lasse, denn schließlich waren sie einfach nichts Besonderes. Doch dieser Film hat mich begeistert, und um mich zu begeistern, muss mich ein Film auch auf emotionaler Ebene abholen. Das tat er. Ich hatte Angst, fühlte mich, wenn nicht sogar etwas unwohl, und das nur, wenn wenn man diesen einen Charakter auf der Leinwand sah: Anton Chigurh. Ein so furchteinflößender, kaltherziger Charakter, der mit seinen Opfern Psychospielchen spielt bevor er das tut, was auch immer er tun wird. Nicht nur mit seinen Opfern spielt er diese Spielchen, sondern auch mit uns, den Zuschauern. Wenn er zu sehen ist, weiß man eigentlich sofort, dass es für die nächste Person wahrscheinlich nicht gut enden wird. Besonders spannend wird es dann, wenn diese beiden Figuren, Chigurh und Moss, sich begegnen. Chigurh schleicht sich regelrecht an seine Opfer heran und lässt sie Angst spüren bevor sie das Licht am Ende des Tunnels erblicken. Mit diesen Worten, die ich soeben schrieb, möchte ich einfach nur auf die unglaubliche Charakterdarstellung hinweisen: Jeder der Charaktere hat seine ganz eigene Art und seine ganz eigenen Merkmale, die einfach in vielen der heutigen Filme fehlen. Besonders klar werden diese Merkmale und Eigenschaften bei Anton Chigurh, welcher von Javier Bardem verkörpert wird: Sein unvergesslicher Haarschnitt, diese ruhige und gelassene Art und die Art und Weise, wie er seinen Opfern Angst einjagt bevor er diesen das Leben nimmt. Selbstverständlich ist hier auch an Javier Bardem gedacht, welcher für seine Leistung in ‚No Country For Old Men‘ einen Oscar als ‚Besten Nebendarsteller‘ erhielt. Da geht einem jedesmal erneut ein Schauer über den Rücken, wenn selbst nur die Silhouette dieses Mannes zu sehen ist! Man merkt einfach, wie unglaublich gut das Schauspiel und das Drehbuch miteinander gearbeitet haben. Die Story simpel, aber genial umgesetzt und nebenbei nochmal die Ethik und Moral dieses Landes zu dieser Zeit kritisiert. Was will man mehr? Nun tja, neben all den positiven Dingen muss ich leider sagen, wie begeistert auch immer mich dieser Film zurückgelassen haben soll, muss ich einfach bemängeln, dass mich das Ende tatsächlich nicht wirklich gänzlich überzeugt hat. Ich bin völlig einverstanden damit, dass der Film mit dem Gesicht und den weisen Worten von Tommy Lee Jones endet, eigentlich ja auch ein schöner Abschluss, jedoch fehlt mir immer noch ein wenig der Konflikt zwischen Moss, welcher ja von Josh Brolin gespielt wird, und Chigurh. Ich hätte gerne mehr von der Auseinandersetzung zwischen den beiden Charakteren gesehen. Der Abschluss, der uns für beide dieser Charaktere gegeben wurde, hat mich auch nicht gänzlich locker gelassen. Irgendwie fehlt dem etwas. Ich hätte mir etwas Spektakuläres, Dramatischeres gewünscht. Ansonsten habe ich nicht mehr viel zu bemängeln, nur dass der Film ziemlich blutig ist und nicht unbedingt für schwache Nerven. Nicht umsonst ist er erst ab 16 zu sehen, oder sollte gesehen werden. In dem Film werden keine Menschen geköpft oder ähnliches, jedoch gibt es viele, kleinere brutale Szenen über den ganzen Film verteilt. Ich empfehle euch diesen Film auch wirklich nur, wenn ihr für euch ausmachen könnt, das ihr Szenen wie diese gut verkraften könnt!

Ein unvergesslicher Film mit unvergesslichen Charakteren!

Fazit

Der Film ist definitiv sehenswert aber nicht für schwache Nerven!

Gesehen auf: Amazon Prime Video 

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FILMDATEN

Regie: Ethan und Joel Coen

Drehbuch: Ethan und Joel Coen

Kamera: Roger Deakins

Schnitt: Roderick Jaynes

Darsteller:innen: Javier Bardem, Tommy Lee Jones, Josh Brolin, Woody Harrelson, Kelly Macdonad

Altersempfehlung (FSK): Ab 16 Jahren

Meine Altersempfehlung: Ab 16 Jahren