Kritik Festival
Sieger sein

Eine Filmkritik von Caspar L., 15 Jahre

Veröffentlicht am: 9. Oktober 2024

Spielfilm, Deutschland 2024, 119 min.

4 von 5 Sternen

Ein junges Mädchen mit einer Begeisterung für Fußball, das aus Syrien nach Deutschland flieht? Was sie erlebt und ob der Film ihrer Reise gerecht wird, erfährst du hier.

Die elfjährige Mona ist aufgrund des Krieges mit ihrer siebenköpfigen Familie nach Deutschland geflüchtet. Dort ist sie in Berlin-Wedding an einer Grundschule, an der sie erst gemobbt wird, da sie nicht gut Deutsch spricht, keine teuren Klamotten trägt und eben nicht aus Deutschland ist. Auch von manchen Lehrern wird sie unfair behandelt, nicht jedoch von Herr Chepovsky, kurz Herr Che. Er ist der Trainer der Fußballmannschaft und sieht ihr Potenzial. Er nimmt sie in die Mannschaft auf, was bei ihren Teamkameradinnen erst nicht gut ankommt. Doch als sie sehen, wie gut sie spielt, ändert sich alles.

Wichtig zu erwähnen ist noch, dass der Film lose auf den Erlebnissen der Regisseurin basiert. Auch sie wurde in Kurdistan geboren und hatte eine Leidenschaft für Fußball und hat in Berlin in der Mädchenfußballmannschaft gespielt.

Am stärksten aufgefallen ist mir die Stimmung an den verschiedenen Orten. Monas Heimatland Syrien wirkt in den gezeigten Rückblicken trotz des Krieges fast wie ein Paradies. Dort legt sich ein sanfter Farbfilter über das Bild, Monas ganze Familie ist zusammen und glücklich und sie kann Fußball spielen. Berlin dagegen, beziehungsweise die Schule, wirkt abweisend und kalt. Am Anfang hat Mona dort gar keine Freunde und sie wird komisch angeschaut. Diesen Kontrast hat man sehr stark gespürt. Außerdem hat mich die Leistung der vielen jungen Schauspieler beeindruckt. Alle haben trotz ihres jungen Alters einen guten Job gemacht. Ein Kritikpunkt ist für mich die Länge des Films. Zwei Stunden fand ich etwas zu lang, man hätte den Film vielleicht 20 Minuten kürzer machen können. Ansonsten war die Story gut aufgebaut, sie hatte einen klaren Wendepunkt, als Mona der Fußballmannschaft beitrat und ein schönes Happy End.

Fazit

Alles in allem ein guter Film, den es sich zu gucken lohnt. Eine schöne Geschichte über Erfolg und Akzeptanz, aber auch ein filmisches Mahnmal gegen Krieg und Mobbing.

Gesehen auf: Filmfestival für junges Publikum Köln / Cinepänz 

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FILMDATEN

Regie: Soleen Yusef

Drehbuch: Soleen Yusef, Heide Schwochow

Kamera: Stephan Burchardt

Schnitt: Marty Schenk

Darsteller:innen: Dileyla Agirman, Andreas Döhler, Sherine Merai, Tamira Bwibo

Altersempfehlung (FSK): Ab 6 Jahren

Meine Altersempfehlung: Ab 6 Jahren