Eine Filmkritik von MichelleZ., 16 Jahre
Veröffentlicht am: 10. September 2024
Spielfilm, USA 1994, 102 min.

„Die Menschen haben früher geglaubt, wenn jemand stirbt bringt eine Krähe ihre Seele in das Land der Toten. Aber manchmal passiert etwas ganz besonders Schlimmes, das so furchtbar traurig ist, das die Seele keine Ruhe findet. Und manchmal, aber sehr selten, kann die Krähe diese Seele wieder zurück bringen, damit sie den Fehler korrigiert….“ – The Crow
Die Liebe zwischen Eric und seiner Verlobten Shelly macht ihnen das Leben in der düsteren Stadt Detroit erträglich. Doch als das verliebte Paar in der Nacht vor Halloween geplündert und ermordet wird, bringt eine Krähe Eric Draven zurück in das Land der Lebenden. Sein Ziel: Rache…
Mit genau dem oberen Zitat will ich meine heutige Kritik starten, welche, vorab, haufenweise positives in sich trägt. Der Film hat viel zu erzählen, On-Screen, als auch Off-Screen und ist definitiv einzigartig in vielerlei Hinsicht. Doch lassen wir es Schritt für Schritt angehen. Der Film hat ein düsteres Herz mit einer düsteren Geschichte. Sie erzählt von einem Rache suchenden Engel der auf brutalste Art und Weise Gerechtigkeit sucht. Rache-Filme sind nun mal in den meisten Fällen blutig, weshalb der Film – nur logisch – erst ab 18 freigegeben ist. Trotzdem möchte ich meine Plattform nutzen um über die Grandiosität des Filmes zu erzählen und wenn wir nun mal schon bei dem Thema ‚Brutalität‘ sind, starte ich direkt mal mit den Stunts. Die Stunts in dem Film sind explosiv und haben eine ganz eigene Wirkung für sich. Sie werden schön in Szene gesetzt und nebenbei zu erwähnen ist, dass hier mit echten Mitteln gearbeitet wird. Wenn Eric durchs Feuer geht, wird eben echtes Feuer eingesetzt und kein CGI. Das macht einen Film erstmal so richtig beeindruckend. Auch erwähnenswert ist die besondere Ästhetik die der Film uns bietet. Vielen der heutigen Filme fehlt etwas. Es fehlt oft ein gewisser Wiedererkennungswert der in diesem Film mit seinen düsteren Farben gegeben ist. Dieser Film schreit förmlich nach ‚Gotik‘ und ist definitiv etwas, was den Film für mich persönlich zu etwas Besonderem macht. Die Geschichte und die Helden und Schurken dieses Filmes sind super erzählt und insgesamt kann ich den Film jedem der starke Nerven hat, ans Herz legen.
Dennoch, wie unterhaltsam und spannend der Film auch sein mag, die Geschichte hinter den Kulissen ist tragisch. Was viele nicht wissen, ist, dass der Film eigentlich eine Verfilmung eines gleichnamigen Comics von James O’Barr ist. Für James ist dieses Comic eine Art ‚Versuchte Therapie‘ gewesen um den Tod seiner Freundin bei einem Autounfall zu verarbeiten. ‚Versuchte Therapie‘ deshalb, weil James im nachhinein behauptet, dass ihm das überhaupt nicht geholfen habe. Doch ‚The Crow‘ bietet leider nicht nur diese tragische Story. Hauptdarsteller Brandon Lee, Sohn der Legende Bruce Lee starb am 31. März während der Dreharbeiten bei einer Schussszene. Eine echte Patrone ist in der Schusswaffe stecken geblieben, was eigentlich nicht sein sollte. Brandon wurde in den Bauch getroffen und starb daraufhin 12 Stunden später an seinen Verletzungen. Der Film ist neben Brandon selbst auch seiner Verlobten Eliza Hutton gewidmet welche Lee kurz nach Schluss des Drehs heiraten wollte. Sie und Lees Familie bestanden darauf, den Film trotz des Todesfalles zu veröffentlichen. Szenen, die noch nicht fertig waren, mussten mit Stunt Doubles und CGI weitergeführt werden. Insgesamt ist leider viel bei dem Dreh des Meisterwerkes schief gelaufen. Beispielsweise soll es mehrfach Verletzungen während der Dreharbeiten gegeben haben und Drogenkonsum im Hintergrund. Mit diesem Hintergrundwissen, scheint der Film düsterer als er ohnehin schon ist, doch trotzdem sind wir dankbar, einen Kultfilm wie diesen zu haben, den ich mir persönlich, immer und immer wieder angucken könnte!
Ein absoluter Kultfilm der 90er, den man mindestens einmal gesehen haben muss!
Fazit
Der Film ist auf jeden Fall sehenswert und ein absoluter Klassiker. Jedoch nichts für Schwache Nerven!
Gesehen auf: Amazon Prime Video
FILMDATEN
Regie: Alex Proyas
Drehbuch: David J. Schow, John Shirley
Kamera: Dariusz Wolski
Schnitt: Dov Hoenig, Scott Smith
Darsteller:innen: Brandon Lee, Rochelle Davis, Ernie Hudson, Michael Wincott
Altersempfehlung (FSK): Ab 18 Jahren
Meine Altersempfehlung: Ab 16 Jahren