Eine Filmkritik von Josua, 12 Jahre, Klasse 7a, Gymnasium Schloss Neuhaus in Kreis Paderborn, Schloss Neuhaus
Spielfilm, Vereinigte Staaten von Amerika 2023, 94 min.
3 von 5 Sternen
Pinke Komödie oder feministisches Statement? Im letzten Sommer sorgt Barbie für den größten Hype eines Films und möchte auch Feministinnen zufriedenstellen doch klappt das ohne, dass der Film zu politisch wird.
Der Barbie Film ist einer der beliebtesten Filme im Jahre 2023 und räumte sowohl bei Filmfestspielen als auch bei den Grammys für die Musik ab, doch was ist das Erfolgsrezept? Ist der Film im Kern doch nur ein politisches Statement für Gleichberechtigung und gegen Stereotypen? Oder ist der Film deshalb so beliebt weil er dem Zuschauer einfach Spaß, Spannung und Unterhaltung bietet?
Das alles in dieser Filmkritik.
Inhalt:
Im Film geht es um die Barbie Welt, ein pinkes Paradies für die Barbies und die Kens, in dem es nur die Freude gibt. Doch als eines Tages der (Stereotypen-) Barbie (Margot Robbie) negative Gedanken in den Kopf kommen, sucht sie sich bei der verrückten Barbie (Kate McKinnon) Hilfe. Diese erkennt, dass sie in die echte Welt muss, um nach dem Spielenden mit negativen Gedanken zu suchen. Doch ob sie sich das zu leicht vorgestellt hat? Und wie man da über die Barbie denkt?
Musik:
Musikalisch wird der Film von vielen Songs wie z.B. „What was I made for“ und „Dance The Night“ von hochrangigen Interpreten wie Dua Lipa und Billie Eilish unterstrichen.
Die Handlung ist grundsätzlich ausgereift, der Film lässt die Zuschauer in die Barbie-Welt eintauchen, hat einen sinnigen und nicht künstlich erscheinenden Dialog und bringt die Zuschauer hier und da zum Lachen. Auch die weitere Geschichte in der echten Welt ist ausgereift und bietet den ein oder anderen Schmunzler. Schnell wird aber auch klar: Dieser Film hat eine Message! So wird offensichtlich Sexismus in der echten Welt thematisiert und das Frauenbild hinterfragt, ein wichtiges Thema in der heutigen Zeit! Leider liegt hier aber auch der größte Kritikpunkt des Films, denn je nach Sicht ist dieser Film eine Verhamlosung oder Dramatisierung des Themas. So wirkt es am Ende so als wären alle Probleme auf einmal verschwunden aber auch als ständen die Kens jetzt auf ewig in der Schuld der Barbies. Auch wirkt es im Film so als gäbe es nur zwei Möglichkeiten: entweder dienen die Frauen oder die Männer! Der Zuschauer kann oft kein für beide Seiten zufriedestellendes Ergebnis wahrnehmen.
Auch wird gerade zum Ende hin der Schluss zu ersichtlich und weiter Wendungen in der Geschichte gibt es nicht. Schade, denn nur mit einer Wendung wäre der Film deutlich spannender und interessanter gewesen.
Bei der Einsetzung und Qualität der Songs ist es aber klar: Sie passen sehr gut und bedecken viele Genres mit z.B. Hip Hop, Pop und Balladen
Fazit
Ja, auf jedenfall, denn Barbie überzeugt bis zuletzt mit witzigen Sprüchen, guten Schauspielern und passender Musik, hätte aber eine weniger vorhersehbare Geschichte und Wendungen vertragen. Das Thema Sexismus und Rollenbilder kann aber leider nicht zufriedenstellend behandelt werden und der Umgang damit ist für so ein ernstes Thema viel zu unausgewogen und unaufklärend gestaltet, was aber nicht den Kern der Geschichte zu sehr stört.
Richtig verstehen kann man die doch teils gesellschaftliche oder politischen Teile erst ab 10 Jahren, aber für ein schönes Kinoerlebniss ohne Tiefgang ist es auch ab 6 Jahren geeignet.
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