SCHULKINOKRITIK

The North Drift

Eine Filmkritik von Die Wale, 01012008 Jahre, Klasse 10c, Carl-Friedrich von Weizsäcker Gymnasium in Ratingen

Dokumentarfilm, Deutschland 2022, 134 min.

<p>Dort sammeln steffen Krones und Kris Jensen beim Sonnenuntergang in den Lofoten Müll.</p>
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3 von 5 Sternen
Lofoten, Plastikströme und GPS-Bojen. Der Film “The North Drift” ist packend und inspirierend. Kamera und Schnitt erzählen locker eine Geschichte über die Vermüllung der Meere. Doch was macht ihn anders und doch wie alle anderen?

Steffen Krones ist Filmemacher. Seine Projekte führten ihn bereits quer über den Globus. Schließlich bleibt er auf den norwegischen Lofoten hängen; ein Ort unberührter Natur, sollte man denken, wäre da nicht die hamburgische Bierdose im eisigen Polarmeer, die der leidenschaftliche Kajakfahrer Kris Jensen dort herausgeangelt hat. Dieser Fund bringt ihn auf die Idee, den Weg, den der heimische Dresdner Müll bis in die Arktis zurücklegt, nachzuverfolgen. Gemeinsam mit einem Freund baut er GPS-Bojen, die er in Dresden auf den Weg schickt und tatsächlich werden die sogenannten Drifter durch die Elbe bis in die Nordsee und von dort in den Atlantik bis ins Polarmeer getrieben. Krones verfolgt seine Drifter und startet damit ein ganz neues Forschungsprojekt. Zwischendurch wird der Film mit Interviews von Experten und Forschern gestützt. Er dokumentiert seine Reise und schustert sich so einen Dokumentarfilm, der dem Zuschauer auf Augenhöhe begegnet, zusammen.  

Im Film gelingt es trotz des wahrscheinlich schon ziemlich ausgelutschten Themas der Umweltverschmutzung, über das es bereits unzählige Dokumentarfilme gibt, einen ganz neuen Blickwinkel aufzuwerfen. Ganz ohne Schuldzuweisungen erzählt der Film eine bewegende Geschichte und inspiriert, selber etwas zu verändern.
Krones dokumentiert nicht einfach sein Experiment, sondern lässt die Kamera erzählen. Der Schnitt verleiht dem Film die nötige Dynamik und lässt den Zuschauer hautnah am Geschehen dabei sein.

Teilweise wirkt es so, als würde krampfhaft versucht werden, dem Zuschauer eine emotionale Bindung zu den Mitwirkenden aufzudrängen, sei es durch unnötige Erzählungen über die Vergangenheit oder Einblendungen über die große Leidenschaft des Kajakfahrens. Diese Sequenzen mögen dem Film zwar eine gewisse Tiefe vermitteln, waren im Endeffekt aber bloß Lückenfüller, die die Handlung ziemlich in die Länge gezogen und somit das eigentliche Thema in den Hintergrund gerückt haben.

Der deutliche Appell an die Politik ist nicht zu überhören, wurde allerdings schon deutlich, bevor er zwanzigmal ausgesprochen wurde. Die Einschnitte vermüllter Strände und Städte waren aussagekräftig genug.

Fazit

Steffen Krones überzeugt durch seinen Tatendrang und seine Motivation, aus einer flotten Idee zu einem bedeutenden Forschungsprojekt beizutragen.
Das Thema ist wichtig, keine Frage, und im Gegensatz zu den meisten anderen Umweltschutzfilmen, nimmt er den Zuschauer mit, lässt ihn ein Teil der Reise sein und zeigt, dass jeder etwas ändern kann. Wie jeder andere halt auch, bloß ein wenig anders.

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FILMDATEN

Regie: Steffen Krones

Drehbuch: Steffen Krones

Kamera: Steffen Krones, Axel Rothe

Schnitt: Steffen Krones

Darsteller:innen: Steffen Krones, Kris Jensen etc.

Altersempfehlung (FSK): Ohne Altersbeschränkung

Meine Altersempfehlung: Ab 6 Jahren